Flugreise Moldawien, Gagausien und Transnistrien

Flug von Berlin nach Chisinau. Begrüßung durch Ihren deutschsprachigen Reiseleiter und Transfer zum Hotel. Nach dem Zimmerbezug und einer kurzen Erfrischungspause machen Sie sich mit den Reizen dieser wenig bekannten, doch sehr charmanten Stadt vertraut. Sie sehen u.a. den Boulevard Stefan cel Mare, den berühmten Triumphbogen, den Glockenturm sowie die fotogene Kathedrale, welcher der Geburt des Herren gewidmet ist. Bei einem Begrüßungsabendessen in einem Stadtrestaurant wird das gegenseitige Kennenlernen intensiviert.

Moldawien – das sind vor allem orthodoxe Bauwerke und Weingüter mit langer Tradition. Mit beidem machen Sie heute Bekanntschaft. Das Kloster Capriana befindet sich etwa 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt und geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Ursprünglich aus Holz errichtet, wurde es unter Ste- fan dem Großen um eine steinerne Kirche erweitert. Auf Grund der großen kulturellen Bedeutung dient das Kloster auch als Motiv auf der 1-Leu-Banknote. Ein Superlativ der besonderen Art wartet mit dem berühmten Weingut von Cricova auf Sie. Mit seinem schier endlos scheinenden unterirdischen Labyrinth aus Wegen, Kellern, Stollen, Tunneln und Lagerhallen gilt es als eines der größten weltweit. Fahrt mit einem Elektrozug auf einem kleinen Teil des mehr als 120 Kilometer umfassenden Straßensystems mit anschließender Weinverkostung. Reihen Sie sich ein in die illustre Runde der Berühmtheiten, welche hier bereits zu Besuch waren, und erfahren Sie welche Anekdoten es über Juri Gagarin und Wladimir Putin zu erzählen gibt. Rückfahrt nach Chisinau und Restaurant-Abendessen.

Orheiul Vechi ist über seine Landesgrenzen hinweg bekannt und bezeichnet eine fast 40.000 Jahre alte Siedlungsstätte, die Spuren alter Zivilisationen zu Tage gefördert hat. Herzstück ist das als „Maria Himmelfahrt“ bezeichnete Höhlenkloster im Dorf Trebujeni. Wie ein Schweizer Käse durchlöchert, wirken die hohen Felswände am Ufer des Flusses Reut. Bei einer Führung lernen Sie viel über die lange Vergangenheit kennen. Ein köstliches Mittagessen mit authentischen Speisen, untermalt von moldawischer Folklore, wird Ihnen in dieser ländlichen Umgebung serviert. Gut gestärkt und fröhlich unterhalten, führt Ihre Reise weiter gen Norden. Die Kleinstadt Soroca, dessen Stadtbild von Kirchenbauten jeglicher Art und imposanten Villen der Roma-Minderheit geprägt ist, hält so manch unerwartetes Fotomotiv bereit. Völlig unerwartet finden Sie hier eine Kopie des Bolschoi-Theaters sowie des Weißen Hauses vor.

Den Tag starten Sie mit dem Besuch der Festung von Soroca. Dieses imposante Bauwerk mit seinen dicken Mauern und kegelförmigen Dächern ist das Wahrzeichen der Stadt und seine Abbildung ziert zurecht den 20-Lei-Schein Moldawiens. Unweit von Soroca liegt das Dorf Clisova Noua mit seinem lebendigen Ethnografischen Museum „Arta Rustica“. Die hier tätigen Protagonisten tragen moldawische Trachten und präsentieren auf liebevolle Art und Weise das jahrhundertealte Handwerk der Teppichweberei. Einzig Naturprodukte und uralte Techniken kommen hier zum Einsatz, was dem Gesamten einen Eintrag auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes eingebracht hat. Rückfahrt nach Chisinau. Abendessen im Hotel.

Im äußersten Süden liegt das Siedlungsgebiet der Gagausen, einer turksprachigen Volksgruppe mit etwa 160.000 Einwohnern. Die Herkunft dieser Ethnie ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch zeichnen sich die stolzen Bewohner durch ihre eigene Sprache, ihren orthodoxen Glauben sowie durch eine relativ umfassende Autonomie mit eigener Verfassung, eigener „Staatsflagge“ und eigener Nationalhymne aus. Im Restaurant „Gagauz Sofrasi“, welches in der Leninstraße von Kongaz liegt, wird Ihnen ein typisch gagausisches Mittagessen servieren. Anschließend gehen Sie auf Erkundungsreise durch das Nationale Museum in Besalma, welches vom Schriftsteller Cara-Ciobanu mit der Absicht, den Bekanntheitsgrad seiner Kultur zu erweitern, gegründet wurde und heute mehr als 6.000 Exponate bereithält. Ein erlebnisreicher Tag in Gagausien neigt sich dem Ende und Sie treten die Rückfahrt nach Chisinau an.

– Sowjetunion en miniature
Beim Zerfall der Sowjetunion zu Beginn der 1990er Jahre entstand östlich des Dnepr die Republik Transnistrien, deren Hauptstadt Tiraspol Sie heute besuchen werden. Zwar völkerrechtlich zu Moldawien gehörend, hat sich hier de facto ein „eigener Staat im Staat“ gebildet, deren halbe Million Einwohner mehrheitlich russisch sprechen. Von keinem anderen Staat der Erde, nicht mal dem „Großen Bruder“ in Moskau anerkannt, hat Transnistrien selbst die Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten gegründet, denen u.a. auch Abchasien und Südossetien auf dem Gebiet von Georgien angehören. Unterwegs Besichtigung der Festung von Tighina aus dem 16. Jahrhundert. Eine Stadtbesichtigung durch Tiraspol fühlt sich zwangsläufig wie eine Sowjetreise in die 1980er Jahre an: Leninbüste, ein Panzerdenkmal und andere Überbleibsel einer eigentlich längst vergangenen Zeit. Sie besuchen einen lokalen Markt, bezahlen Ihre Einkäufe mit Rubel und Kopeken und speisen zu Abend im Restaurant „Again in the USSR“. Abgerundet wird der „Sowjettag“ durch eine Übernachtung im Hotel Rossia in Tiraspol.

Auf dem Weg zum Flughafen statten Sie dem Mönchskloster Nuol Neamt einen Besuch ab. Geografisch auf dem Gebiet von Bessarabien gelegen, wird das 1861 gegründete Kloster heute durch die Administration von Transnistrien verwaltet. Im Jahre 1962 wurde es zu einem Krankenhaus umfunktioniert und erst 1989 als Kirchenbau wiedereröffnet. Verabschiedung am Flughafen von Chisinau und Rückflug nach Berlin.